Küttiger Anzeiger 2017
Wasserflue-Splitter Dem Alter eine Stimme geben Interview mit Frau Ursi SƟerli – PersonaladministraƟon und Stv. Zentrumsleitung Seit wann arbeiten Sie im Seniorenzentrum WasserŇue? Seit dem 8. Mai 1989, also seit über 28 Jahren. Was war Ihre MoƟvaƟon, hier täƟg zu sein? Während meiner 4-jährigen Lehre als Hochbauzeichnerin absolvierte ich gleichzeiƟg die Berufs - miƩelschule. Dort machte ich erste Erfahrungen mit Arbeiten im Bürobereich. Nach sieben Jahren BürotäƟgkeit folgten fünf Jahre als Hausfrau und MuƩer. Eines Tages erwachte der Wunsch, wieder berufstäƟg zu werden. Durch einen Zufall erfuhr ich von einer Möglichkeit im Altersheim in Kü gen. Mein Vor - stellungsgespräch verlief so posiƟv, dass ich schon bald darauf meine neue Stelle antrat. Damals allerdings noch unter ziemlich anderen Bedingungen, mit rund 20 Angestellten. Ich startete mit einem kleinen Pensum: Es begann mit den Bewohnerrechnungen, später kam die Buchhaltung dazu, dann nebst allgemeinen Büroarbeiten auch die Löhne der Angestellten. So bin ich nach und nach in die neue Arbeitswelt hineingewachsen. Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Arbeit? Es ist die Menge der verschiedensten Aufgaben. Da sind zum einen die Kontakte mit Bewohnern, Angehörigen, Angestellten, Gästen, Lieferanten usw. und zum andern die Arbeit mit den Zah - len. Viel Freude und Ausgleich bringt mir die DekoraƟon des Hauses und die Zusammenarbeit mit unserem Deko-Team. Nach der Umbau- und Neubauphase ist der Arbeitsanfall bedeutend gesƟegen. Einerseits durch mehr Bewohnende sowie die Mieter der Seniorenwohnungen und anderseits durch die Aufstockung des Personals. Zudem wird die Verweildauer der Bewohnen - den immer kürzer, da viele ältere Menschen länger zu Hause bleiben können. Dies hat zur Folge, dass miƩlerweile gegen 80 Mitarbeitende bei uns angestellt sind. Möchten Sie etwas verändern? Durch die Tatsache, dass sich der Heimalltag steƟg verändert und wir immer wieder vor neuen SituaƟonen und Herausforderungen stehen, die wir nach Möglichkeit und Notwendigkeit lau - fend in unsere tägliche Arbeit einŇiessen lassen, geschieht Veränderung laufend. So drängt sich aus meiner Sicht eigentlich zurzeit kein Bedarf an zusätzlichen Neuerungen auf. Was wünschen Sie dem Zentrum, den Bewohnern, sich selbst für die ZukunŌ? Dem Zentrum wünsche ich eine gute Auslastung, damit der Betrieb Įnanziell auf gesunden Bei - nen stehen kann. Den Bewohnenden wünsche ich einen angenehmen Lebensabend bei uns im Seniorenzentrum. Sie sollen von freundlichen, liebevollen PŇegenden umsorgt werden, drei Mal täglich mit Freude feines Essen geniessen dürfen, und es soll ihnen bei uns an nichts fehlen. Mir und meinen Arbeitskolleginnen und -kollegen wünsche ich etwas mehr Zeit für die Bewohnen - den und etwas weniger administraƟve PŇichten. Was gefällt Ihnen an alten Menschen? Immer wieder berührt mich die grosse Herzlichkeit vieler Bewohner. Zahlreiche Geschichten von früher sind bei ihnen noch präsent. Wenn man ihnen zuhört, erfährt man so viel Interessan - tes aus früheren Zeiten. Ihre Lebenserfahrungen, ihre Menschenkenntnis, ihre Persönlichkeit, machen Gespräche mit ihnen so wertvoll. Gibt es lusƟge - oder traurige - Begebenheiten, die Sie erlebt haben? Zum Beispiel viele fast schon legendäre Silvesterveranstaltungen, die voll und ganz durch das Personal geplant und durchgeführt wurden. Die Bewohnenden überraschten die Heimleitung mit wahren AƩrakƟonen, alle im Geheimen eingeübt. Das Tüpfchen auf dem i war wohl «Schwa - nensee». Zu den traurigen Ereignissen gehört immer wieder das Abschiednehmen von Men - schen, die einem ans Herz gewachsen sind. RedakƟonsteam Verein Seniorenzentrum WasserŇue/MK/US
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