Küttiger Anzeiger 2019
Gespräch mit Roland Freidig, einem neuen Bewohner im Seniorenzentrum Herr Freidig erzählt gerne, was er alles zusammen mit seiner Frau erlebt hat, als sie noch am Waldweg 6 in Rombach wohnten. Seit letztem Februar lebt Frau Freidig nun im Seniorenzentrum, er seit August 2018. Zu Hause hatte Frau Freidig ihren Mann nicht mehr erkannt. Jetzt können sie sich wieder miteinander austauschen, denn heute geht es der leicht dementen Frau wieder besser. Beide verfügen über einen feinen Humor, und es ist schön den beiden im Gespräch zuzuhören. Die Leidenschaft für Tiere, Garten und Reisen Herr Freidig hatte neben seiner Berufstätigkeit als Magaziner und Chauffeur eine grosse Leiden- schaft für Tiere . In einer Volière lebten die verschiedensten Vögel, Sittiche, ein Fasan und viele mehr. Daneben besass er immer wieder Hunde, mit denen er arbeitete. Einer wurde zum Sani- tätshund ausgebildet, ein anderer zum Hütehund. In diesem Fall war es ein Border Collie mit Namen «Spot». Mit ihm reiste er bis nach England an einen Wettbewerb. Eine Erinnerungs- medaille war die wohlverdiente Trophäe. Das Foto zeigt das schöne Tier mit einem Hirtenstab. Wer auf der neuen Stockstrasse fuhr, konnte ums Haus von Freidigs oft Schafe weiden sehen. Herr Freidig besass aber auch Katzen, Ziegen und Kälber. Während zwei Jahren beherbergte er sogar zwei Esel. «Intelligente Tiere», meint er. Ebenso respektvoll spricht er von seinen Schafen. «Die können sich sehr wohl an vieles erinnern, was sie einmal erlebt haben», ist er überzeugt. Mit Umsicht und Freude pflegte Herr Freidig seinen Gemüsegar- ten . Er stand jeweils um vier Uhr morgens auf, um Haus und Garten zu unterhalten, bevor er zur Arbeit fuhr, und nach Feierabend konnte man ihn wieder im Garten sehen. Bis vor kurzem stand auf seinem Grundstück auch ein riesiger Nuss- baum, den hat er aber gefällt , weil das Laub so viel Arbeit gab. Was im Alltag durch die Selbstversorgung gespart wurde, konnte für Reisen in die ganze Welt verwendet werden. Viele Fotobücher erinnern an schöne Ausflüge in der Schweiz, in Europa und in Übersee. In der Schweiz wurde gewandert oder es wurden mit dem Auto Pässe überquert. In der Camargue in Frankreich, wo sie u.a. die typischen weissen Pferde beobachten konnten, verbrach- ten Freidigs mehrmals interessante Ferien. Städte wie Wien wurden besucht. Die Fotos von Equa- dor zeigen die Farbigkeit dieses Landes. Kenia fasziniere sie besonders der Wildtiere wegen. Oft waren Freidigs bei Hundeschlittenrennen anzutreffen. Im Gespräch zeigt sich, dass Herr Freidig eine besondere Beziehung zu Hunden hat. Als es ihm einmal gesundheitlich nicht gut ging, wich sein damaliger Hund ihm nicht von der Seite und wachte neben seinem Bett. Mit seiner Entscheidung , ins Altersheim zu ziehen, ist Herr Freidig zufrieden. Er schätzt die umsichtige Leitung durch Herrn Brändli sehr und mag das gute Essen. Morgens ist er bei den Ersten beim Frühstück. Dann fährt er nach Aarau, um die «20 Minuten» zu holen. Er freut sich, wenn es Schnee hat, damit er beim Schaufeln helfen kann. Einmal in der Woche hilft er beim Ge- müserüsten unter der Anleitung von Karin Blattner, die die Bewohnerinnen und Bewohner um- sichtig beschäftigt und betreut. Es gibt ganz unterschiedliche Aktivitäten, an denen man, je nach Neigung, teilnehmen kann oder auch nicht. Einmal im Monat gibt es eine Gesprächsrunde nur für Männer, die er sehr schätzt. Sicher ist das Zusammenleben mit den verschiedensten Persönlichkei- ten nicht immer einfach, aber er hat sich für das neue Jahr vorgenommen, gelassener zu werden. (Redaktion Verein Seniorenzentrum Wasserflue, SB/ms) Wasserflue-Splitter
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