Geladen wie die Batterien – Küttiger unterwegs in der Grimselwelt
Von Staumauern, Steilbahnen und sechs Gängen
Mit voller Energie: Gewerbeverein Küttigen in der Grimselwelt
Von Dany Arnold
Mehr oder weniger pünktlich traf sich die 24-köpfige Reisegruppe des Gewerbevereins Küttigen am Samstagmorgen vor dem Restaurant Kreuz. Der bestens gelaunte Carchauffeur Chrigu brachte uns Richtung Grimselwelt. Die Fahrt verging bei Gipfeli, Kaffee und angeregten Gesprächen wie im Flug.
Kurz vor der Staumauer stoppte das Vergnügen jedoch abrupt. Ein Verkehrsunfall blockierte die Strasse. Die 80-minütige Zwangspause wurde mit warmem Bier und Weisswein überbrückt. Improvisation gehört eben auch zur Reisekultur, und die Stimmung blieb blendend.
Am Vormittag führte uns der Weg zur Spitallamm-Staumauer. Die bestehende Mauer stammt aus dem Jahr 1915, daneben steht inzwischen ein eindrücklicher Neubau. Derzeit fassen die Stauseen 94 Millionen Kubikmeter Wasser, das Potenzial liegt bei 170 Millionen. Ob und wann die Staumauer dafür noch erhöht wird, ist allerdings unklar. Beeindruckend bleibt die Vorstellung, dass mit den Kraftwerken der Grimselwelt über eine Million Menschen in der Schweiz mit Strom versorgt werden können.
Zur Mittagszeit gab es im Hotel eine wärmende Suppe, bevor es am Nachmittag weiterging. In einem der Kraftwerke tauchten wir in die faszinierende Welt der Stromproduktion ein. Kilometerlange Stollen, mächtige Turbinen und das Brummen der Maschinen machten deutlich, wie viel Technik im Berg verborgen liegt.
Am späten Nachmittag wartete ein Höhepunkt geselliger Art. Die Hotelterrasse war exklusiv für uns hergerichtet, bei Sonnenschein und Apérohäppchen liess es sich bestens anstossen. Ein Teil der Gruppe zog es allerdings ins Wellness. Dort sorgte Stephan kurzerhand für die nötige Flüssigkeitszufuhr – eine Art privater Apéro, der ebenfalls in Erinnerung bleiben wird.
Danach verwöhnte uns das Hotel Handeck mit einem sechsgängigen Festmahl. „Nachtessen“ wäre hier eine Untertreibung, wir tafelten wie Könige. Während ein Teil der Gruppe anschliessend brav das Bett aufsuchte, zog es die anderen noch in die Gelmerstube, wo bei einem Schlummertrunk die letzten Energiereserven aufgebraucht wurden.
Nach einer Nacht, die für einige etwas kürzer ausfiel, begann der Sonntag mit einem reichhaltigen Frühstück. Für zusätzlichen Schwung sorgte ein Glas Schaumwein, gespendet von Geburtstagskind Mirjam Tischhauser. Danach stand die Fahrt mit der Gelmerbahn auf dem Programm. Steiler als diese offene Standseilbahn geht es in Europa nicht – entsprechend mulmig wurde es dem einen oder anderen. Oben angekommen wartete die Rundwanderung um den Gelmersee. Zwar war der See ungewöhnlich leer, die Landschaft aber umso eindrücklicher. Die vom Hotel vorbereitete Wegzehrung wurde kurzerhand im Schnelltempo verdrückt, damit alle rechtzeitig die Talfahrt erreichten.
Zurück im Tal rundete ein wohlverdienter Wander-Apéro die Reise ab. Müde, aber bestens gelaunt, kehrten wir nach Küttigen zurück. Ein herzlicher Dank gilt Sascha Lüscher und Patrick Blattner sowie deren Ehefrauen Doris und Valérie. Sie haben die Reise mit viel Herzblut geplant und organisiert – und uns ein Wochenende beschert, das weniger Strom verbrauchte, dafür umso mehr Energie schenkte.